Landesmeisterschaft klassisch barocke Reiterei

Am 28. August waren wir zur Landesmeisterschaft der klassisch barocken Reiterei in Verden.

 

Die rasseoffenen WBO Prüfungen werden nicht mit dem gängigen Notensystem gewertet, sondern in „nicht bestanden“, „bestanden“ und „mit Auszeichnung bestanden“ eingeordnet. Zusätzlich gibt es direkt nach jedem Ritt einen Richterspruch mit Kritik und Tipps.

Wir starteten insgesamt vier Prüfungen, die direkt nacheinander getaktet waren, sodass wir immer nur kurz Zeit hatten, unser Outfit zu wechseln und uns vorzubereiten.

 

Seitdem Jonny 2013 dreijährig und roh zu mir kam, haben wir an seinem Nervenkostüm gearbeitet, das – vorsichtig gesagt – nicht das stärkste war. Viele Turniere, Messen und Kurse haben wir seitdem besucht, die nicht immer ein Spaß waren und uns teilweise in unangenehme Situationen brachten und letztendlich auch mir den letzten positiven Nerv raubten. Dies wurde über die Jahre nur sehr zögerlich und langsam besser. Da die Turniersaison in den letzten Jahren spärlich war, sind wir nicht so häufig auswärts gewesen. Ich war deshalb sehr gespannt, wie verlässlich Jonny auf diesem Turnier sein würde.

 

Dazu kommt, dass ich durch unsere Umbaumaßnahmen sehr eingespannt bin und zur Vorbereitung nur spärlich Zeit hatte. Wir waren und sind nicht in Topform – wie auch. Ich musste also wirklich alles aus mir und dem Pferd herausholen und die Küren so gestalten, dass wir mit unseren Stärken richtig punkten konnten.

Aber, was lange währt, wird endlich gut und so war es für mich nach neun Jahren (!) eine völlig neue Erfahrung mein Pferd auf diesem Niveau mit dieser Leichtigkeit und Zuverlässigkeit durch vier Prüfungen in Folge zu reiten.

 

Die zwei Elementar-Prüfungen (eine auf Trense und die andere auf Kandare), konnten wir solide absolvieren und „bestehen“. Daneben war es mit meinem Pony, das rassetechnisch eben nicht DAS Barockpferd schlechthin ist, gar nicht so leicht, gegen die bewegungs- und ausstraglungsstarken Spaniern, Friesen und Knappstruppern an zu kommen.

 

In der Remonten-Kür haben wir unsere Basisarbeit ebenfalls mit einem „bestanden“ erfolgreich zeigen können. Irene Raab-Hinrichs lobte unsere schöne Linienführung und ich war sehr zufrieden mit unseren Leistungen und den sehr unterschiedlichen Aufgaben.

In der schwersten Prüfung, der Schulen-auf-der-Erde-Kür auf Kandarre wurden Traversalen und Schulterherein im Trab, fliegende Galoppwechsel und Galoppvolten, sowie frei wählbare Elemente abgefragt, die zusammen mit der Musik und einem schönen Outfit eine sehr ordentliche reiterliche Darbietung geben sollten.

 

Nach neun Jahren (ich kann mich für mitleidende Pferdebesitzer nur wiederholen) ritten wir diese Prüfung fehlerfrei und erhielten damit ein „bestanden mit Auszeichung“ und die goldene Schleife.

 

Danke liebe Charlotte für deine Unterstützung und die Fotos!