Train the Trainer

In der Bauphase haben meine Pferde ihre regelmäßige Gymnastik und bekommen und wurden auf ihrem jeweiligen Leistungsniveau gefördert. Somit waren sie stets gut gearbeitet, um in der Ponyschule und mit meinen Reitschülern einen guten Job zu machen. Zwei Pferde haben aufgrund von Trächtigkeit auch ganz Pause gehabt - bis jetzt.

 

Körperlich muss man sich leider für eins entscheiden: Krafttraining auf der Baustelle oder Balance und Geschmeidigkeit finden im Sattel. Beides gleichzeitig geht nicht.

 

So musste ich - sehr widerwillig - auf meine reiterliche Weiterentwicklung verzichten. Ich kann Euch sagen: Das ist so GAR NICHT mein Ding. Denn meine persönliche Arbeit mit meinen eigenen Pferden ist mir SEHR wichtig und DIE Grundlage meiner Arbeit.

 

Natürlich lerne ich von meinen Beritt- und Ausbildungspferden, den Reitschülern und Unterrichtsstunden täglich dazu. Aber privat bin ich - genau wie Ihr - ein Pferdemensch mit eigenen Schwierigkeiten, Anstrengungen, Lieblings- und Hassübungen. Deshalb brauche auch ich immer wieder Korrektur, denn leider kann ich mich nicht klonen.

 

Aber vor allem sind unsere Pferde teilweise gesundheitlich eingeschränkt und müssten auf einem sehr hohen Niveau gesund erhalten werden.

 

Um guten Unterricht zu geben, muss man selbst Ängste und Unsicherheiten kennen. Man muss sich reiterlich kontrollieren und weiterentwickeln, im Geist und der mentalen Stärke wachsen. Und obwohl man sich bei den schwierigen Pferden zu Hause manchmal fragt: "Warum kann es nicht einfach einfach sein?" Ist die Antwort immer: "Weil du immer das Pferd bekommst, das du brauchst."

 

In meinem Fall ein blindes, ein starkes, ein ängstliches, eines mit gebrochener Schulter oder mit einer Kieferverengung oder eins, was gerne faul ist...

 

Ich kann meine Schüler so gut verstehen, weil ich die vielen Situationen, Probleme und Phasen kenne und sie zu meinen PERSÖNLICHEN Erfahrungen gehören. Und ich bin durch tiefe Täler und dunkle Zeiten gegangen, habe mich meinen Ängsten und Unsicherheiten gestellt und dadurch Lösungen gefunden, die ich gerne mit Euch teile. Vor allem aber, habe ich ich mir immer wieder neuen Input von außerhalb geholt.

 

Um als Dienstleister meine Lösungen für Pferd und Mensch anzubieten, muss ich selbst wissen, wie sich verschiedene Situationen anfühlen und wie ich sie löse.

 

Ich muss Lektionen geritten sein, sie mir selbst erarbeitet und das Pferd darin selbst ausgebildet haben, um erklären zu können, wie es geht und wie es sich anfühlen muss.

 

Ich muss Angst gespürt haben, wenn ein Pferd mich in brenzliche Situationen gebracht hat, die Tränen danach und vor dem nächsten Ritt gespürt haben und die Freude und den Erfolg erlebt haben, als es endlich geklappt hat, um nachzuvollziehen, dass Ihr Angst habt.

 

Und ich muss die vielen körperlichen Defizite, Auswirkungen und daraus resultierenden Probleme der Freizeitpferderassen erkennen, ausarbeiten und so trainieren können, dass diese Pferde lange gesund leben können, um Euch zu zeigen, dass es möglich ist.

 

Dieses Lernen wird zum Glück niemals enden und es ermöglicht mir zu wachsen und meine Erfahrungen im Unterricht zu teilen.

 

Ich bin Ariane sehr dankbar, dass sie mich zu meinen Höchstleistungen herausfordert und wir in unseren gemeinsamen Zeiten kein Blatt vor dem Mund nehmen. Eine Instagram-Wendy-Welt könnt Ihr bei uns suchen – Ihr werdet sie nicht finden. Alles, was wir tun, haben wir durchlebt, weil wir es hart erarbeitet haben, Dinge ausprobiert haben und die vielen Pferde in unserem Leben es uns gelehrt haben.

 

Deshalb – und das sage ich fast jeden Tag – die Arbeit mit den Pferden findet auf dem Reitplatz und in Eurem alltäglichen Leben statt. Sie ist das Ergebnis Eurer Zeit, Geduld und Handlungen, jenseits von Zauberei!

 

Und ich empfehle Euch: Nutzt die Möglichkeit Euch weiterzubilden, steigert Euer Wissen und verabschiedet Euch von veralteten Glaubenssätzen! Es gibt keinen Grund auf der Stelle zu stehen! Wir begleiten Euch mit unseren Angeboten, Berufs- und Pferdeerfahrungen gerne bei Euren persönlichen Themen!

 

Foto: Charlotte Gläser

 

Romario - Blind unter Freunden