Traberstute Lola kam aus einem sehr guten Stall und sollte auf die Rennbahn, wovon sie allerdings nicht begeistert war. Nach ein paar Monaten gaben die Trainer das Fahren mit der jungen Stute auf. Glück für Mariella, die bereits eine ältere Traberstute besaß und um die tollen Eigenschaften dieser Rasse weiß. Sie war auf der Suche nach einem neuem Pferd und so zog Lola bei ihr ein.
Ein Traber bringt immer eine gewisse Gangveranlagung mit sich. Natürlich für den Trab aber auch für Tölt und Pass. Der Galopp ist daher in der Qualität vernachlässigt und so gestaltet sich die Ausbildung der Pferde anspruchsvoll. Es braucht einen sehr guten Blick für Taktverschiebungen und -veränderungen, für die Qualität, der Gangarten an sich und den dazugehörigen Körperbau des Pferdes.
Lola ist rassetypisch ein sehr starkes Pferd mit einem hohen Muskeltonus. Sie kann sich blitzschnell gerade und festmachen und ebenso schnell wieder locker werden. Das Vorwärts hat für Rennpferde außerdem einen erheblichen Anteil in Körper und Geist. Dies im Sattel auszugleichen, ist eine große Herausforderung und bedarf Übung.
Unsere beiden Hackneywallache sind auch Traber, allerdings nicht mit dem Zuchtziel Rennbahn, sondern Show und Vorhandaktion. Die Gänge sind dementsprechend klarer getrennt, dafür fehlt aber die Vorwärtstendenz.
Ihr seht, Traber sind eben Spezialisten, die ein individuelles Training benötigen, das den Fokus auf die Entwicklung der Gänge und der damit verbundenen Balance und Losgelassenheit legt. Da die Rasse - wie alle Rennpferde – Schnellentwickler sind, sollte damit auch früh begonnen werden, denn im Freizeitbereich müssen die Pferde, anstelle auf gerader Strecke, wie der Rennbahn, eben im „Reitplatzkreis“ laufen und dies Erfordert eine Grundausbildung.
Passiert dies nicht, sind teils erhebliche Taktfehler, Verspannungen, Stolpern und ein generelles schnelleres „altern“ der Pferde die Folge.
Im Video seht ihr eine Übung, die in der Arbeitsphase Takt, Koordination und Konzentration fordert. Auf dem Zirkel reitet Mariella im Trab über zwei Stangen, geht auf dem Bogen ins Schulterherein, richtet ihr Pferd dann wieder auf die Stangen aus und so beginnt der neue Halbkreis wieder von vorn. Erst nach ein paar Durchgängen entwickelt die Stute eine Gleichmäßigkeit und behält ihren Spannungsbogen und Takt in den einzelnen Anforderungen.
Wir freuen uns immer auf die Spezialisten und Spezialpferderassen!