Dion bleibt in der Familie! SOLD!
In der vergangenen Zeit waren viele Interessenten da aber wirklich gepasst, hatte es nicht. Und natürlich macht man sich als Züchter und Verkäufer auch Gedanken, ob man etwas falsch macht, die eigene Nachzucht „zu gut“ einschätzt und ganz bewusst nicht über eine Auktion verkauft.
Der Pferdemarkt – gerade im Reitponybereich – ist überfüllt, sodass man sehr gute Ponys für wenig Geld bekommt (ungeritten). Beim Preis standhaft zu bleiben, ist da natürlich nicht leicht und man beginnt zu zweifeln. Als ich dann die Röntgenbilder für die AKU machen ließ, wurde mir aber wieder bewusst, dass mich mein Gefühl nicht trügt, denn ein gutes und gesundes Pferd mit einem goldenen Charakter ist eigentlich unbezahlbar! Und so setzte ich ein schönes Verkaufsvideo online, was eben NICHT, das dreijährige, strampelnde Pony unter dem Reiter zeigte, sondern ein im Wachstum stehendes, braves Jungpferd, das deshalb ganz einfach „nur“ mit Sattel artig an der Longe ging. Warum, um alles in der Welt, muss ich mir die guten Knochen denn kaputt machen, um das Pferd dann mit 10 Jahren in Rente zu schicken? (Kategorie: Dinge, die einfach nicht in meinen Kopf gehen!)
Aber es gibt sie noch: Die Pferdemenschen mit Hirn und Herz, so wie meine Großcousine Conya, die über ihre Freundin und meine Reitschülerin auf Dion aufmerksam wurde.
Großcousine? What!?
Ja, wir haben beide nicht schlecht geguckt, als wir uns gegenseitig mit „Harmening“ vorstellten und dann herausfanden, dass unsere Großväter Cousins waren. Dementsprechend bleibt Dion in der Familie! Ist das nicht total irre?
Für uns beide ist damit eine Besonderheit in Erfüllung gegangen: Conya suchte ein Ponys aus gutem Hause und ich einen Käufer, der dieses tolle Pferd zu schätzen weiß.
Dion wird den Winter mit seinen Kumpels verbringen und im nächsten Jahr, wenn er körperlich so weit ist, bei mir in den Beritt gehen. Bis dahin machen die beiden Bodenarbeit und alles, was ein Jungpferd außerhalb des Reitens lernen sollte. So kann die neue Besitzerin mit ihrem ersten eigenen Pferd schon mal zusammenwachsen und ich weiß, dass meine bis dahin geleistete Arbeit geschätzt und fortgeführt wird.
Wenn ein potentiell passender Interessent das Pferd nicht kauft, dann ist es (noch) nicht der Richtige. Im Vertrauen zu bleiben, dass sich der passende Mensch finden wird, ohne Druck und mit dem Luxus, die Pferde so lange zu behalten, bis es so weit ist – das ist nicht immer leicht. Aber wer mit Leidenschaft und Liebe züchtet, der wird es kennen.